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Autorenbildjilseelbach

Die Macht der Worte (und Taten)

Aktualisiert: 6. Nov.

Willkommen auf meiner Homepage und auch auf meinem Blog.


Willkommen, schön dich hier begrüßen, zu dürfen.

Sehr viele von euch folgen mir seit über drei Jahren.

Angefangen habe ich mit dem gelegentlichen kommentieren in der damals größten Facebook Gruppe für Hunde mit Angst.

Bis es mehr Kommentare wurden, haben Mitglieder mich mit positiven Feedbacks zu meinen Kommentaren kontaktiert.

Ich die Gruppe als Admin zugeteilt bekam, diese löschte und meine eigene Facebook Gruppe aufbaute. 


Mich haben viele Menschen dabei begleitet, wie ich von der Hundehalterin zur Hundetrainerin und Verhaltenstherapeutin wurde, wie ich die Ängste meiner eigenen Hündin therapierte und dies mit ihren Hoch- und Tiefs teilte.

Viele kommen neu dazu und kennen mich nicht, daher soll mein erster Blogbeitrag einen Teil meiner individuellen Arbeit beschreiben.

Bei mir ist vieles anders.

Da wird es neu oder eben unbekannt sein, dass ich bestimmte Begrifflichkeiten nicht verwende und dies auch nicht in meinen Angeboten involviere. 


"Gehorsamkeit und Kommandos"?

Nicht bei mir und meiner Arbeit. 

Und auch nicht in meinen Formulierungen. 

Ich halte keine SoldatInnen und begleite auch keine.

Diese Begrifflichkeiten kommen tatsächlich aus dem Militär (Quelle: Handbuch für Hundetrainer- Celina del Amo/ Dr. Viviane Theby) und sollten da auch bleiben.

Wir arbeiten mit Lebewesen, die nicht unter unserem Gehorsam und Kommando stehen.

Wir leben mit unseren Hunden zusammen. 

Lebewesen, die individuell sind und auch so behandelt werden.

Ich spreche daher von Signalen.

Signale, die unter der Lerntheorie positiver Verstärkung gelernt werden, Signale, die zur Kommunikation dienen, die freundlich sind, die Ankündigen, die ja auch sogar eine Mitsprache des Hundes involvieren. Oder ich spreche eben von Kommunikation. 

Natürlich lernen Hunde auch bei mir und meinen Angeboten, Signale wie Sitz, lernen entspannt an der Leine zu gehen und den Rückruf. Lernen das Miteinander. Wir kommunizieren, was wir können und wollen und ja was auch muss. Stehen bleiben, wenn ein Auto zum Beispiel kommt. Sofern es aber um keinen Schutz und keine Sicherheit geht, haben wir auch ein Mitspracherecht und Selbstbestimmung. 

Lesen wir uns die Definition allein von Gehorsamkeit durch, will ich weder das mein Hund mir unterstellt, unterwürfig ist. Warum sollte ich als Bezugsperson dann so sprechen? Jetzt bin ich aber nicht nur selber Bezugsmensch der süßesten Hundenase der Welt, sondern auch kynologisch ausgebildet. Sehr umfassend sogar. Ich möchte, dass sich aktuelles kynologisches Wissen verbreitet. Da gehört zu, dass wir dazu anregen, Begrifflichkeiten zu hinterfragen und ja auch manches der Vergangenheit zuzuordnen.  

"Angsthund, Pöbelhund, Kontrolletti"...

Ich habe selbst eine Hündin, die man umgangssprachlich als Angsthund definieren könnte.

Ist sie ein Angsthund? Nein, so gar nicht.

Hat sie situativ Angst (gehabt). Ja, sehr sogar. 

Ansonsten ist sie mutig, wissbegierig, motiviert, wunderschön und vieles mehr. Darauf konzentriere ich mich, danach behandle ich sie.

Verhalten hat Funktion, die Funktion von Angst ist:

wachsam zu sein, weil das Individuum sich bedroht fühlt. Aktiviert zu werden, um sich in Sicherheit zu bringen.

Angst ist subjektiv und Angst wählt man sich nicht aus.

Warum sollte ich meinen Hund darauf reduzieren? Denn wie ich etwas beschreibe, so werde ich es auch behandeln.

Einem "pöbelnden" Hund, einem "Kontrolletti" geht es ebenso wenig gut, wie dem "Angsthund".

Das sind jedoch Kontexte und nicht die Beschreibung eines charakterlichen Merkmales. 

Angstmenschen. Wenn diese eine Angststörung haben? Gibt es auch nicht.

Mein Job ist es, Menschen dafür zu sensibilisieren, dass es ihren Hunden unter solchen beschriebenen Stigmatisierungen nicht gut geht, diese Begrifflichkeiten dabei aber am aller wenigsten unterstützen.

Daher gehe ich mit einem guten Beispiel voran und benutze diese nicht. 


"Beschäftigung und müde machen"

Ich möchte keine Hunde oberflächlich beschäftigen, zum Ziel, sie "müde zu machen".

Viel lieber möchte ich dabei unterstützen, Hunde zu bereichern ("Enrichment"), ich möchte ihr Wohlbefinden steigern.

Müde werden sie von ganz alleine.

Ich möchte, dass die Bindung zwischen Hund und Mensch gestärkt wird, das schaffe ich durch Individualität nicht durch Pauschalität.

Dass Hunde einen Umgang mit Erregung und Entspannung in unserer Welt lernen. Ich kann keinen erregten Hund, Ruhe aufzwingen. Ruhiges Verhalten ist nicht gleich entspannter Hund. 


Warum hebe ich mich also dadurch von der klassischen Hundeschule ab?

Weil mir sehr klar ist, zum größten Teil auch durch das Sammeln, meiner praktischen Erfahrung aus meiner Hospitationszeit, dass Hunde sich eben nicht immer wohl fühlen, nicht immer Spaß an dem haben, was der Mensch für sie ausgewählt hat, sich nicht selten überfordert mit den Kontexten fühlen.

Wie Gruppen- (größe), fremde Menschen, Hunde usw.

Erregung wird oft mit Freude verwechselt.

Diese Erregung wird dann in anderen Kontexten zum Problem werden. Was es für ein Hund- Mensch Team schwierig werden lässt.

Strafmaßnahmen besonders in Gruppen Kursen nach meinen Beobachtungen ansteigen, weil es unangenehm wird, dass sich ausgerechnet der eigene Hund als vielleicht sogar einziger "daneben" benimmt. Und sehr oft mit dem Gedanken, dass dies für einen Hund verständlich ist. 

Schmerzverhalten sowie mangelndes Wohlbefinden können schnell übersehen und/oder ignoriert werden.

Auffälliges Verhalten hat eben ihre Ursachen, da alle Faktoren eine zentrale Rolle spielen- wie eben auch der Kontext der Art von ausgesuchten Beschäftigungsangeboten. Wie, wo und mit wem gelernt wird. 


Für mich persönlich, beißt sich das aktuell, mit den Kenntnisständen und dem vorliegenden Wissen, welches uns "Profis" vorliegt und welches ich mir angeeignet habe.

Daher biete ich unter den derzeitigen Bedingungen auch keine Gruppenkurse an, bis ich für mich etwas gefunden habe, wie ich Gruppentrainings optimiert habe und mit meiner Haltung vereinbaren kann.

Meine derzeitigen Angebote gehen in eine andere Richtung als es in Hundeschulen üblich ist. Dadurch ist es individuell und bedürfnisorientiert und keine Werbelüge.  


Ich freue mich wenn du meine Blogartikel teilst und mir ein Herz hinterlässt. 


Liebe und Pfoten gehen raus,

Jil







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